Ein Hundeblog

Auf der Suche nach dem ältesten Chow

xenia1

oder: Xenia, ein Chow wird bald 16 Jahre

Letzte Woche schrieb mich eine langjährige Chow-Freundin an und stellte mir eine Frage, die ich nicht beantworten kann.
Deshalb gebe ich diese Frage an meine Leser mit weiter und vielleicht bekommt meine Chow-Freundin eine Antwort.

“Wie alt ist der älteste Chow-Chow geworden?”

Xenia
Es war November vor vielen Jahren, als ich nachdenklich den handgeschriebenen Zettel im Wartezimmer der Tierarztpraxis las. “Verschenke junge, schwarze Chow Hündin mit VDH-Papiere”. Wer mich kennt weiß, dass ich am Empfang nachfragen musste, was es mit diesem Aushang auf sich hatte. Es kam eine schulterzuckende Antwort und ich beschloss  selbst unter dieser Nummer anzurufen.

Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine Frau, die eine Tierpension hatte. Mir wurde mitgeteilt, dass diese Hündin tatsächlich zu verschenken ist und man händeringend nach einem neuen Besitzer suchen würde. Überall waren Aushänge platziert, jedoch ohne Erfolg. (man muss dazu sagen, dass vor 12 Jahren weder Facebook noch sonstige soziale Netzwerke zu Verfügung standen. Es gab ein paar Foren für PC-Freaks und Mails, mehr jedoch nicht).
Der Grund der Abgabe war wie ein schlechter Film. Der Eigentümer hatte die Hündin in die Pension gegeben wenn er verreisen musste. Dieses Mal hat er angerufen und der Pensionsinhaberin kurz mitgeteilt, dass er die Hündin nicht mehr abholen wird. Er kann weder die aufgelaufenen Pensionskosten bezahlen, noch die Hündin weiter ernähren. Damit die Kosten für die Pension abgegolten werden, könne die Pensionsbesitzerin die Hündin verkaufen. Der Ahnennachweis sowie alle anderen Papiere lagen ein paar Tage später im Briefkasten der Hundepension.

Ungemütlich war es und die ersten Schneeflocken tanzten vom Himmel, als Peter, Rusty und ich die Hündin in der Tierpension besuchten. Laut dem VDH-Ahnennachweis war die Maus auf dem Namen Xenia eingetragen. Ich bekam die Papiere und setzte mich umgehend mit der Züchterin in Verbindung. Ich war überrascht als sie mir mitteilte, dass der Besitzer dieses nicht zum ersten Mal gemacht hat, sondern Xenia bereits der zweite Hund war, den er so “abgegeben” hätte. Aus verschiedenen Gründen konnte die Züchterin Xenia nicht mehr zurück nehmen, sie versprach jedoch, schnellstmöglich nach einem neuen Zuhause für die Maus zu suchen.

Hmmm … eigentlich hatte ich schon einen ganz anderen Gedanken im Kopf, nämlich meine Chow Freundin Gabriele 🙂
Wir beide lernten uns kennen als ich auf der Suche nach Rusty war und wir verstanden uns auf Anhieb. Klar, wir hatten ja auch ein gemeinsames Thema: Der Chow-Chow.
Gabrieles Chow starb einige Zeit vorher und sie konnte noch keinen zweiten Chow in ihr Herz lassen. Somit waren unsere ersten Telefonate wegen oder über Xenia auch noch mit vielen “Vielleicht’s” und “ist noch zu früh für einen neuen Chow” gespickt. Ein Problem war auch, dass Gabriele über Weihnachten und Silvester Urlaub gebucht hatte und Xenia, wenn überhaupt, erst im neuen Jahr von ihr übernommen werden könnte.
Egal, man kann alles lösen und am 6. Januar stieg ein schwarzes Chow-Mädchen ins Auto meiner Freundin ein. Ich freute mich für die Beiden und dass alles so wunderbar geklappt hat.

Nur, so einfach war das leider nicht ganz.

Gabriele’s Telefonate und Mails bereiteten mir große Bauchschmerzen. Xenia war gar nicht begeistert in einer ihr völlig neuen Umgebung leben zu müssen. Lautstark teilte sie das nicht nur meiner Freundin, sondern dem ganzen Häuserblock mit. Tagsüber hätten die Nachbarn vielleicht noch Verständnis gehabt, nächtens war das aber kein Spaß mehr. Gabriele zog darauf samt Xenia in den Stadtpark. Nächtelang saß sie mit Xenia auf der Bank, da der Derwisch einfach keine Ruhe gab.
Wir sprechen von Januar-Winter-Nächten!
Dies konnte mit Sicherheit kein Dauerzustand bleiben und ich glaube, nicht nur im Ansatz wurde überlegt, ob das die richtige Entscheidung war,  Xenia aufzunehmen.
Doch Gabriele und Ihr Mann gaben Xenia noch einen Tag und noch einen Tag und noch einen Tag und irgendwann legte Xenia den Schalter um und die beiden Mädls konnten endlich im häuslichen Schlafzimmer übernachten.
Durch Gabrieles Pflege und Fürsorge entwickelte sich Xenia zu einer prächtigen Chow-Dame, die nun mit sich und der Welt und vor allem mit Gabriele und ihrem Mann mehr als glücklich war. Xenia hatte das große Los gezogen. Nicht nur, dass sie Gabriele überall mit begleiten konnte, es gab Urlaube im Schnee und am Gardasee, einen Platz im Cabrio und einen ganz tiefen Platz im Herzen von Gabriele und Ihrem Mann.

Aus Xenia wurde eine Chow-Dame wie es im Buch stand. Gabriele erzählte mir viele wunderbare Erlebnisse, die die Drei erlebt haben. So zogen die Jahren ins Land und ehrlich? Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, wie viele Jahre ins Land gezogen sind, bis mich Gabriele letzte Woche anmailte.
“Der Urlaub am Gardasee war wieder traumhaft schön auch wenn Xenia mit ihren fast 16 Jahren langsam abbaut”.
Wie?! 16 Jahre?!
Ja, das Mädchen ist lt. Ahnennachweis im Januar 2001 geboren.

Die Frage nach dem ältesten Chow-Chow kann ich Gabriele nicht beantworten.
Selbst meine Nachfrage beim ACC e.V. konnte diese Frage nicht beantwortet werden, da es kein Archiv über das Alter der Chows gibt.

Vielleicht gibt es jemanden, der diese Frage beantworten kann?

Ich wünsche den Dreien nicht nur die 16. Geburtstagsfeier, sondern auch noch viele gute weitere Monate und vielleicht auch Jahre!

 

Auch wenn es ein sehr trauriger Anlass ist, habe ich mich über diese Mail gefreut.
Letze Woche (Juni 2020) schrieb mir ein Chow-Chow Herrchen, dass sein Pancho über die RGB gehen musste.

Pancho ist am 26.03.2003 geboren und am 19.06.2020 gestorben

4 Kommentare

  • Mein Imba wurde 15 Jahre, meine Rose ist 13 1/4 Jahre und ich bin stolz darauf, dass die Hunde so alt bei mir geworden sind. Möge Rose noch einige Zeit bei mir leben. Ich habe sie im Alter von 7 Jahre, nachdem Frau Mimpen gestorben war, bei mir aufgenommen. Sie war die ehemalige Zuchthündin von Mimpens, Zucht Kwei Jang in Holland.
    Ich habe Achtung und Bewunderung vor den alten Chows und den Besitzern der alten Chows.
    Der Beitrag ist wunderschön geschrieben, und die Fotos sind wie immer wunderbar. So interessant sollte jede Webseite gestaltet sein !Es macht Freude es zu sehen und zu lesen. Vielen Dank für die Mitteilung.
    Dr. Breimann

  • Bei uns sind zwei chow chow rude 16+ Jahre alt gewurden und die über-uber Urgroßmutter von Motsi, die Ninjah war 15 Jahre und 18 tagen alt wenn sie gestorben ist.

  • Mein Balu ist 12 Jahre alt geworden und dann leider an einem Tumor gestorben.

  • Günter

    Mein Panscho ist vor einer Woche gestorben er wäre heute 17 Jahre geworden aber hat es nicht ganz geschafft aber ich bin unheimlich Stolz auf ihn das haben nicht viele geschafft haben.

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