Frankenweg – vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb

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oder: Tag 3 – Köstenberg – Kronacht OT Stüben

Wer bald zu Bett geht, der steht früh auf. Nach einem ausgiebigen Frühstück zeigte uns unser Gastgeber einen Schleichweg um wieder auf den Frankenweg zu kommen. Erwähnen möchte ich, dass wir am Abend zuvor den Frankenweg verlassen haben um nach meiner Wanderkarte nach Köstenberg zu laufen. Somit hatten wir uns unwissentlich einen riesigen Abstieg ins Tal und den Aufstieg nach Köstenberg erspart. Unser Gastgeber sah  zum Glück nicht meinen dankenden Blick zum Himmel, dass wir so entschieden haben.
Die Sonne lugte an diesem Morgen vorsichtig hinter den Wolken hervor und die vom Wirt angegebenen heutigen Kilometer stimmten auch annähernd mit Päddas errechneten 20 – 22 km überein.
Wohlgemut starteten wir den Wandertag. Was uns mittlerweile klar war:
Der Frankenweg lässt keinen, auch wirklich keinen An- und Abstieg aus und so wunderte es mich nicht, dass wir nach ein paar Wanderminuten bergab, in einem Tal standen. Was mir allerdings die Laune stark verhagelte, war nicht der bevorstehende steile Aufstieg auf den “was*weiss*ich*was” Berg, sondern auch die Angabe der Wegstrecke nach Kronach. Auf dem Wegschild standen eindeutig:
27 km.
So ganz leise hatte ich auch noch die Streckenführung unseres Wirtes im Ohr: Der Frankenweg führt in Kronach hinauf auf die Burg und dann wieder runter um auf der anderen Seite wieder rauf zu kommen. Klar, wie sollte es denn auch anders sein?
Ein prüfender Blick auf meine Wanderkarte bestätigte mir allerdings noch Schlimmeres. Unser nächstes Nachtquartier war nicht auf der östlichen Seite von Kronach, aus der wir kamen, sondern der Weg führte von Osten kommend, weiter in Norden und Westen um dann südlicher seits weiter zu gehen. Unsere heutige Übernachtung lag jedoch nicht an dieser Schleife rund um Kronach, sondern in dem 3 Häuserörtchen Stüben bei Kronach, was wieder zusätzliche Kilometer beinhaltete.
Lange Rede – dies wäre nach dem gestrigen Marsch eindeutig zu viel für unseren Hund, da ich gedanklich ca. 38 km mit drei zusätzlichen Bergen errechnet habe.

Pädda war in weiser Voraussicht auf meine sinkende Laune schon den Berg voraus gelaufen und ich folgte ihm schnaufend und vor mich hin fluchend. Unser Wanderurlaub sollte ein entspannender Urlaub werden und keine Vorbereitung in voller Kampfmontur auf einen Auslandseinsatz der GSG9. Mein Rucksack wurde von Meter zu Meter schwerer und die Schritte immer langsamer. Endlich oben auf dem “Hubbel” angekommen packte ich wieder meine Wanderkarte aus und wir suchten nach einer Möglichkeit, irgendwie die bevorstehende Kronacher Schlaufe zu umgehen.
Wir entschieden uns ab Zeyern den Flößerwanderweg einzuschlagen, der entlang dem wunderschönen Rodachtal so quasie fast nach Stüben führte. Dies war im Nachhinein eine mehr als gute Entscheidung. Es waren trotzdem noch einige Kilometer mehr, als die ursprünglichen angedachten 22 km. Wären wir auf dem Frankenweg nach Kronach gewandert, wir hätten noch drei Berge und etliche Kilometer mehr auf dem Buckel, oder eher unter den Sohlen, gehabt.
In Stüben angekommen empfing uns ein wolkenloser Himmel, an einem wunderschönen Stückchen Erde, ein gutes Essen und Trinken und ein weiches gemütliches Bett. Den Beginn des Krimis im Fernseher habe ich leider nicht mehr mit bekommen. Nicht nur meine Augen fielen zu, auch unsere Smilla schlief schnell tief und fest ein.

Entfernung: 29,8 km
Gesamtzeit in Bewegung: 8:18 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 3,70 km/h
Anstieg: 750 m

Frankenweg – vom Rennsteig zur schwäbischen Alb

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oder: Tag 2 von Bobengrün nach Elbersreuth/Köstenberg

Ein wolkenloser Himmel begrüßte uns an diesem Morgen. Die Luft war klar und frisch und das Wetter versprach, ein gute Wandertag zu werden.
Tja, wenn man den Aufstieg zum Frankenweg nicht im morgentlichen Kaffee schwimmen sehen würde …
Zum Glück kannte sich unser Gastwirt in seiner Heimat aus und zeigte uns einen relativ flachen Aufstieg zum Frankenweg. Oben angekommen ging es weiter durch den wundervollen Frankenwald Richtung Naila. Wir wanderten fast mutterseelen alleine auf dem Weg. Ab und an gab es mit den Dorfbewohnern einen kurzen Plausch nach dem “woher und wohin”. Aufmerksam wurde ich, als ein Einheimischer zu uns meinte, dass wir bis nach Elbersreuth schon noch ein ganzes Stückchen Weg vor uns hätten. Irgendwie passte seine Kilometerangaben nicht mit denen von Päddas errechnetem Weg überein. Ein Blick auf meine Wanderkarte lies erahnen, dass der nette Herr von unterwegs wesentlich genauere Angabe zur Weglänge machen konnte, als Pädda auf dem Plan ausgemessen hat. Nun ja, das ist ja alles kein Problem, wir haben ja Zeit und wann wir nachmittags in unserem nächsten Quartier ankommen würden war letztendlich egal.
Der Himmel verdunkelte sich immer mehr und von der Sonne war nichts mehr zu sehen, als meine bis dahin noch gute Wanderlaune buchstäblich in den Keller rutschte.
Wir standen vor dem Döbra Berg.
Mit seinen 794m ist er die höchste Erhebung des Frankenwaldes und über den mussten wir drüber.
Ich überspringe jetzt mal die restliche Wanderung, da es nicht der einzige “Hügel” auf unserer heutigen Etappe war und nach jedem Buckel folgt bekanntermaßen auch wieder ein Tal.
Schlussendliche sind wir dann nach 34 km (Pädda hatte 23 km ausgemessen) und fast 1.200 Höhenmetern total ausgelaugt um 18:30 Uhr in unserem gebuchten Gasthaus angekommen.
Meine Laune stieg relativ schnell wieder nach oben, da wir eine ganz herzliche Bewirtung genießen durften. Von dem extra für uns zubereiteten Schnitzel, das uns die Wirtin auftischte, werde ich wohl noch einige Zeit zehren.
Ich muss nicht weiter erwähnen, dass meine Augen etwas früher zugefallen sind, wie am Tag zuvor.

Entfernung: 34,2 km
Gesamtzeit in Bewegung: 9:16 Sunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 3,7 km/h
Anstieg: 1.130 m

Frankenweg – vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb

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oder: Tag 1 – Blankenstein – Bobengrün

Die Start unserer Wanderung auf dem Frankenweg stand unter keinem guten Stern. Nicht nur, dass wir eigentlich letztes Jahr das erste Fünftel des Weges laufen wollten, was aufgrund Päddas Skiunfall und dem damit verbundenen Oberschenkelhalsbruch nicht machbar war, sondern auch, dass unser Chow-Chow Rusty uns zwei Tage vor dem Start verlassen hat. Der Lokführerstreik, der Wetterbericht, der viel Regen angekündigt hat … bauten auch nicht gerade auf.
Dies alles trug nicht gerade dazu bei auf einen schönen Wanderurlaub zu hoffen.
Aber, wie heißt es:
Es kann nur besser werden!
und dieses Motto hat uns auf unsere Wanderung nicht im Stich gelassen.

Freitagmorgen – pünktlich um 5:30 Uhr läutete der Wecker. Unser Auto wurde in Bad Staffelstein geparkt. Von hier aus wollten wir weiter mit der DB an den Startpunkt des Frankenweges, fahren. Das war ein super Plan und auch wenn die Lokführer streikten, wir haben es dennoch geschafft mit der Thüringischen Regionalbahn um 12:45 Uhr am Endhaltepunkt (mit dem Auto wären wir in 1:20 von zu Hause am Startpunkt) auszusteigen.
Rucksack auf den Rücken und los! Nur, in welche Richtung? Es war keinerlei Beschilderung zum Frankenweg zu sehen. Am Bahnhof waren alle möglichen Wanderwege ausgeschildert, nur nicht der unsrige.
Ist ja kein Problem! Die Zugbegleiter oder die Stellwerkskollegen müssten ja Bescheid wissen. Weit gefehlt. Mehr als ein Achselzucken oder Kopfschütteln konnten wir den Blankensteinern nicht abringen. Erst ein Touristenpaar brachte uns auf den richtigen Weg und wir standen an einem Wandererstartplatz, von wo aus acht Wege begannen, oder endeten. Darunter waren nicht nur der berühmte “Rennsteigweg”, oder der “Fränkische Gebirgsweg”, nein, es war doch auch tatsächlich der “Frankenweg” in einer großen Tafel als Start- bzw. Zielpunkt beschildert.
Zufrieden blickend marschierten wir los.
Der Weg begann schon mit einem etwas heftigeren Anstieg.
Gut, zurück blickend würde ich sagen:
“Der Weg begann”.

Es war der Beginn einer wunderbaren Wanderung!

Die erste Etappe führte uns über den Wolfenstein zum Blechschmidthammer, weiter duch das wildromantische Höllenthal hoch auf den Brand und wieder runter in die Modelsmühle, weiter durch den traumhaft schönen Frankenwald, Ausblicke die einem das Herz höher schlagen lassen,  weiter Richtung Bobengrün, was abseits des Frankenweges liegt. Wir mussten den Frankenweg ins Tal verlassen um durch das Froschbachtal nach Bobengrün zu kommen, wo unser erstes Übernachtungsquartier war.
Tja, “den Weg ins Tal verlassen”, heißt jedoch auch “wieder nach oben auf den Weg” zu kommen.
Ganz ehrlich? Mir grauste bereits an diesem Abend vor dem nächsten Morgen.
Dieser Abstieg hatte es nämlich in sich.
Egal – unten in Bobengrün angekommen warteten schon eine Dusche, gutes Essen und Trinken und ein weiches Bett auf uns. Um 20:30 Uhr zog ich die Bettdecke über mich und kurz drauf fielen mir die Augen zu.

Der Weg
Ein wirklich traumhaft schöner Wanderweg durch die Schönheiten der Fränkischen Landschaft und Natur.

Entfernung: 16,9 km
Gesamtzeit in Bewegung: 4:30 Sunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 3,2 km/h
Anstieg: 505 m