Mohn-Hefekuchen

Wandern in Franken

oder: ein Stückchen für Petra

Ist das ein Mist! Ändern kann ich es leider nicht, trotzdem ist es mehr als ärgerlich! Am Mittwoch ein leichtes kratzen im Hals, seit Donnerstagabend bekomme ich keinen Ton mehr raus und liege flach. Und das bei diesem traumhaft schönen Wetter. 15°, blauer Himmel, sanftes Lüftchen. Einfach ein Wanderwetter, wie es im Bilderbuch steht – aber es sollte halt nicht sein. Mehr wie sehnsüchtig darauf zu hoffen, dass es nächstes Wochenende genauso schön ist, kann ich nicht.
Naja und genauso wie ich vom Wandern träume, träume ich noch von “Päddas Hefe-Mohnkuchen” vom letzten Wochenende. Nicht nur meine Freundin Petra, die Montags öfters mal in den Genuss von Peters Backkünsten kommt, war begeistert.

Hefeteig
500g Mehl
40g  Hefe
1/8l   Milch
100g Zucker
1/2TL Salz
1/2 Zitrone, abgeriebene Schale

Füllung
100g Butter
0,4l Milch
250g Mohn
2EL Grieß
100g Zucker
2 P. Vanillezucker
1 Zitrone, Saft
2EL Rum
100g Sultaninen
75g Mandeln, gehackt
1 Ei
Puderzucker zum bestäuben

Wandern in Franken

Den Hefeteig klassisch vorbereiten. Zwischenzeitlich die Milch aufkochen, den Mohn, Grieß, und Zucker einrieseln lassen und unter rühren aufkochen.

Wandern in Franken

Vom Herd nehmen die übrigen Zutaten in die Masse ein rühren. Den Hefeteig ausrollen, mit der Masse bestreichen und von beiden Seiten aufrollen. Die Rolle auf ein gefettetes Backblech setzten und nochmals gehen lassen. Im vorgeheizten Backofen bei 180° ca. 45 Minuten backen und anschließend mit Puderzucker bestäuben.

Wandern in Franken

Päddas Käsekuchen

Peters Käsekuchen

oder: neben Pädda’s-Mohnkuchen, für mich der König unter den Kuchen

Backen ist nicht mein Ding. Deshalb schaue ich meinem Mann auch nie über die Schulter wenn er samstags seine Bäckermütze aufsetzt.  Für mich ist das nichts: Mehl sieben, Zucker wiegen, hier und da eine Priese in den Teig zu geben, da und dort eine Schüssel mit Eischnee oder sonstigem weiter rühren, da eine Form auspinseln und dort eine Butter schmelzen lassen. Kneten, rühren, zusammen mischen, unterheben … das alles sind für mich Fremdwörter und werden es auch, bis auf ganz wenige Ausnahmen,  weiter bleiben. Wozu soll ich mich denn in die Kuchenback-Küche stellen, wenn ich einen sagenhaften Hobby- Bäcker mein eigenen nennen darf? Einzig unsere Hunde leisten Pädda Gesellschaft, weil sie immer die Quark-, oder Sahnebecher ausschlecken dürfen. Wenn der Kuchen dann fertig gebacken ist, sein Geruch leise durchs Haus zieht und nach mir ruft:” Verkoste mich!” dann erscheine ich wieder auf der Küchenbildfläche. In der Hand zwei Kuchenteller haltend und in freudiger Erwartung auf den bevorstehenden Genuss. Nicht selten kommt es vor, dass dieser Käsekuchen den Montag nicht mehr erleben wird.

Peters Käsekuchen

Zutaten für den Boden

  • 100 g Butter
  • 100 g Zucker
  • 200 g Mehl
  • 1/2 P. Backpulver
  • 1 Ei

Zutaten für die Füllung

  • 500 g Quark
  • 150 g Zucker
  • 3 Eier getrennt
  • 2 Becher Schmand
  • 1 Tasse Öl
  • 125 ml Milch
  • 1 P. Vanillepudding-Pulver
  • 1 Prise Salz,
  • 3 EL Öl
  • Fett für die Form
  • Peters Käsekuchen

Aus den Zutaten für den Boden einen Mürbeteig kneten und in den Kühlschrank stellen. Wenn dieser etwas abgekühlt ist, eine Backform einfetten und den Mürbeteig am Boden und Rand gleichmäßig verteilen. Für die Füllung den Quark, Zucker, die Eigelbe, Schmand, Öl, Milch und Vanillepudding-Pulver gut verrühren. Eine Tasse der Füllung bei Seite stellen. Quark-Schmand-Mischung auf den Mürbeteig verteilen und 45 Minuten bei 180° backen. Zwischenzeitlich die drei Eiweiße, eine Prise Salz und drei EL Zucker steif schlagen. In diese Masse die beiseite gestellte Füllung aus der Tasse zu dem Eischnee unter heben und auf den gebackenen Kuchen verteilen und noch 15 Minuten backen. Der Kuchen muss bei leicht geöffneter Backofentüre auskühlen, da er sonst zusammen fällt.

Peters Käsekuchen

Rosenkohl mit Schweinefilet

 

Schweinefilet mit Rosenkohl

Schweinefilet mit Rosenkohl

oder: es muss nicht immer Knoblauch sein.

Selten schwinge ich den Kochlöffel. Wozu auch. Pädda kocht einfach zu gut um sich Gedanken über irgendwelche Gerichte machen zu müssen, die der Gourmetzunge schmeichelt. Aber, wie überall, gibt es auch seltene Ausnahmen – so wie heute.
Kohl und Rüben – ich liebe sie! Pädda ist da nicht ganz meiner Meinung. Bei Rote Bete steigt mein Schatz komplett aus. Egal, wie sie zu bereit werden. Schade – ich liebe sie. Egal ob in Blutoragensaft geschmort, oder simpel als Salat zubereitet. Nun ja, es gibt ja noch anderes Wintergemüse und dazu gehört neben den Rüben, der Kohl. In Franken sehr beliebt: Wirsing. In sämtlichen fränkischen Gasthöfen findet man dazu hausgemachten Wirsing. Tja … und wie komme ich nun zu unserem heutigen Abendessen? Ganz einfach: Rosenkohl. Es ist eine ganz feine Kohlsorte, die nicht nur zum deftigen Schweinebraten passt, sondern auch zum zarten Schweinefilet. Dieses mal ganz ohne Knoblauch, was ansonsten bei meinen Gerichten immer ein großer Bestandteil ist.

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500 g Rosenkohl, geputzt
1 Becher Creme fraiche mit Kräutern
1 Becher saure Sahne
geriebener Käse
Salz und Pfeffer

1 Schweinefilet
frische Kräuter und Gewürze

Kartoffeln in viertel geschnitten

Den geputzten Rosenkohl bissfest garen. Zwischenzeitlich die Kartoffeln schälen, vierteln mit Olivenöl bestreichen und bei 180° in den Backofen schieben. Nach 20 Minuten die Kartoffelscheiben wenden.
Den gegarten Rosenkohl in eine feuerfeste Form geben. Den geriebenen Käse mit der Creme fraiche und saure Sahne verrühren, würzen und über den Rosenkohl geben und 20 Minuten in den Ofen zu den Kartoffeln geben.

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Zwischenzeitlich das parierte Filet in Ölivenöl anbraten. Das Filet würzen und in eine mit frischen Kräutern ausgelegte Alufolie wickeln.

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Bei 200 ° ca. 10-15 Minuten im Backofen mit garen lassen, in Scheiben schneiden und mit den Kartoffeln und Rosenkohl anrichten.

Ein Genuss ohne jeglichen Hauch von Knoblauch – meine Mitmenschen werden es mir danken 😉

Weihnachtsgans – Niedrigtemperatur

14b-DSC_1808oder: “Oh du schöne Weihnachtsgans, du hast so schöne Beine …”

Dieses Weihnachten ist alles etwas anders als sonst. Das erste Mal steht ein kleiner geschmückter Weihnachtsbaum im Wohnzimmer und wir sind am ersten Feiertag nicht wie üblich mittags in einem Restaurant essen, sondern ….
es gab Auguste.
Eine Gans, die ihr Leben in gan(s)en Zügen genießen konnte. Völlig frei und in einer kleinen Gans-Gemeinschaft aufgewachsen, durfte ich sie kurz vor Weihnachten bratfertig vom Bauernhof abholen. Nachdem dies die erste Gans war die Pädda zubereiten würde, holte ich mir als Nichtgansbräterin von den erfahrenen Hobby-Köchen Rezeptideen mit ein. Gans gefüllt mit dem und das und gewendete hier und abgeschöpft da, jeder hatte seine eigene Zubereitung. Als mich die Bäuerin bei der Abholung fragte, wie wir die Gans nun zubereiten werden und ich ihr erzählte, was Pädda vor hatte, meinte sie nur: “Wenns näd schmäggd, an der Gohns liegds fai näd”.

Pädda hatte sich nämlich nach etlichem einlesen in diversen Kochseiten und verschiedenen wunderbaren Rezepten für die, der Niedrigtemperaturgarmethode entschieden. Meinen skeptischen Blick und den Satz der Bäuerin lies er nicht gelten. Seit dem Augenblick als Auguste in unser Haus gekommen war, war es Päddas Gans.

Wieder einmal hat sich der Herrscher unserer Kochlöffel selber übertroffen.

Füllung
1 unbehandelte Orange
1 unbehandelter Apfel
1 Gemüsezwiebel
Majoran, Beifuß, Salz, Pfeffer

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Soße nach Tim Mälzer
1 Bund Suppengrün
1 Zwiebel
Öl zum anbraten
Gänseklein (Flügel und Hals)
Geflügelfond, Tomatenmark
Rotwein
Salz, Pfeffer
Lorbeerblätter
Wacholderbeeren

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Die Flügel und den Pürzel entfernen. Die Flügel für die Soße bei Seite legen, der Pürzel erfreute unseren Hund. Das Obst und die Zwiebel für die Füllung ungeschält kleinschneiden und mit den Kräutern vermischen, würzen und in die gewürzte Gans einfüllen. Die Gansöffnung im Zickzackverfahren zu nähen und einige Stunden ruhen lassen. Den Backofen auf 220° vorheizen und ca. 1/2 Stunde mit der Brust nach unten braten lassen. Bevor die Gans gewendet wird mit einer Rolladennadel vorsichtig an den Beinen anpieksen, damit das Fett auslaufen kann. Nach weiteren 30 Minuten bei 220° wird die Hitze auf 80° reduziert und die Gans bei sieben bis acht Stunden weiter schmoren gelassen.

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Das geputzte und grob zerkleinerte Suppengemüse mit dem Gänseklein bei starker Hitze ca. 15 Minuten gut anbraten, Tomatenmark zugeben und mit Wacholderbeeren und Lorbeerblättern würzen. Mit einem Glas Rotwein ablöschen und komplett einkochen lassen. Geflügelfond zugießen, aufkochen lassen und 30 Minuten schmoren lassen. Alles durch ein feines Sieb gießen, kalt stellen und das Fett von der Soße trennen. In einem kleineren Topf gießen, wieder aufkochen lassen, mit Soßenbinder oder Stärke abbinden und würzen.

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Die Gans aus dem Backofen nehmen, die Füllung entfernen und die Gans in Portionen aufschneiden. Mit Klößen, Rotkraut und Soße servieren.
Die Gans kann über Nacht zubereitet werden. Vor dem Servieren aufwärmen und dann servieren.

Rotkraut mit karamelisierten Maronen

Rotkraut mit karamelisierten Maronen

oder: isss denn schon Weihnachten? 

Der Herbst zeigt sich dieses Jahr von seiner prächtigsten Seite. Bis jetzt hatten wir ruhiges, warmes und sonniges Wetter. Kein Gedanke ist weiter weg als der, dass wir in knapp sieben Wochen das Jahr 2015 schreiben und wie jedes Jahr, kurz davor, Weihnachten ist. Was in diesem Jahr komplett anders ist: Bereits seit Mai bin ich in den Weihnachtsvorbereitungen. Bei unserer Bäuerin wuchs übers Jahr “Auguste” heran. Eine Gans, die ihr Leben in vollen Zügen gänsmännisch genießen darf …
und
… man darf es nicht glauben, ich wünsche mir einen Christbaum 🙂
Pädda schaut nur immer wieder Augenbrauen hochziehend auf “seine Fraa” und wundert sich langsam über gar nichts mehr.
Naja … und nachdem gedanklich bei mir schon der 24.12. im Kopf herum spuckt, ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass ich heute eine wichtige Beilage für Auguste in der Küche ausprobiert habe. Ich denke, mein Rotkraut kann sich am 1. Weihnachtsfeiertag durchaus neben Auguste auf dem Teller sehen lassen.

  • Rotkraut, in 5 mm Streifen geschnitten
  • Zwiebel, fein gehackt
  • Apfel, entkernt und in Würfel geschnitten
  • Gänse- oder Butterschmalz
  • Balsamessig
  • Rotwein
  • Lorbeerblätter, Zimtstange, Nelken, Salz, Pfeffer
  • Maronen, Butter, Zucker/Honig und etwas Fleischbrühe

Rotkraut mit karamelisierten Maronen

Das großzügig geputzte Rotkraut in 4-5 mm Streifen schneiden. Die fein gewürfelte Zwiebel im Schmalz andünsten, den Apfel gewürfelten Apfel zu geben und mit andünsten. Das Rotkraut zu geben und weiter schmoren lassen, mit dem Balsamessig ablöschen, verdampfen lassen und mit Rotwein angießen. Die Gewürze und die Lorbeerblätter zu geben und gut vermengen. Mit geschlossenem Deckel bei milder Hitze ca. 1 Stunde leise köcheln lassen.

Rotkraut mit karamelisierten Maronen
Zwischenzeitlich die Maronen an der oberen Seite anritzen, ca. 2-3 Minuten ins kochende Wasser geben und abschälen. Das braune Häutchen sollte auch mit entfernt werden. Butter in einer Pfanne erhitzen, den Zucker/Honig karamelisieren lassen, die Maronen rein geben und gut vermengen und vorsichtig weiter karamelisieren lassen. Anschließend Brühe angießen und ca. 15 Minuten gar kochen. Rotkraut mit karamelisierten Maronen
Die Maronen aus der Pfannen nehmen, unter das abgeschmeckte Rotkraut geben und servieren.

Rotkraut mit karamelisierten Maronen