Ein Hundeblog

Zeit für Zähne

“Oha!”
Meine Augen wurden größer als ich den zusehend gewachsenen beigen Belag zwischen Fietes vordere Zähnen sah.
Unser Buberle war nicht mal 3 Jahre und so viel Zahnstein?
Was macht man dann als gute Hundemuddie?
Man informiert sich erst Mal im Internet.
Man liest dieses und man schmökert da. Man liest von “Knochenfütterung” und “Zähne putzen”
Die beiden Chows werden zwar “frisch” gefüttert, Knochen gibt es für Fiete keine mehr.
Er kaut sie nicht – er schluckt sie ungekaut runter.
Nein! Das ist weder gut für Fiete gut, noch gut für mich.

Nach ausgiebiger Recherche wurden ein paar Tage später, einige Päckchen für die Lösung des Problems bei uns angeliefert.
Angefangen von Zahnpasta und Anti-Zahnstein-Tinkturen für den Hund über Baumwoll-Fingerlinge zur Babyzahnpflege.
Interessant waren auch die Noppen-Fingerlinge zur Hunde-Zahnpflege. (Was man heute nicht alles für den Hund kaufen kann!!)

Gut ausgerüstet starteten wir nun die tägliche Zahnpflege.
Fiete gefiel das Putzen sehr, dem Zahnstein juckte es dagegen überhaupt nicht, dass wir ihm zu Leibe rückten.
Selbst die Ultraschallzahnbürste, die ich für teuer Geld kaufte, brachten keinen durch schlagenden Erfolg.

Im Frühjahr bei unserem jährliche Check-Up beim Tierarzt, kamen trotz intensiver Putz-Bemühungen, leider unschöne Tatsachen ans Licht.
Fiete hatte zwischen den vorderen Zähnen zwar weniger Zahnstein.
Die Backzähne allerdings waren dick mit Zahnstein behaftet.
Als ich versuchte, den Zahnstein in der Praxis mit dem Fingernagel abzukratzen, holte ich mir eine heftige Schelte von unserer Tierärztin ein.
“Bist du verrückt! Du verletzt doch den Zahn!” schimpfte Toni mit mir.
Es half nichts – Fiete bekam mit 3 Jahren seine erste Zahnreinigung.
Als ich ihn wieder aus der Praxis abholte, strahlten die blütenweiße Zähnchen bis in die letzte Backentasche.

Bei Motsi war ich mir sehr sicher:
Kein Zahnbelag – kein Zahnstein – topp Zähne.
Ihre ultraweißen Vorderzähne blitzen wie Diamanten aus ihrem schwarzen Gesicht.
Es ist aber immer so ne Sache mit: “Ich bin mir sehr sicher… “.

Es war leider kein “Show and Go”. 🙁
Toni zeigte mir einen abgebrochenen Backenzahn.
“Der muss dringend raus. Der Zahn ist nur noch zur Hälfte da. Motsi muss ganz schön Schmerzen haben”.
Toni schüttelte bei jedem meiner laienhaften Vorschläge, den Zahn doch irgendwie zu retten, den Kopf.
Es war nicht möglich, der Zahn musste gezogen werden.

Mein Herz war sehr schwer, als ein paar Tage später Motsi in meinen Armen auf dem OP Tisch einschlief.
In Gedanken an Motsi fuhr ich nach Hause.
Kurze Zeit später läutete das Telefon.
“… wir müssen auf der anderen Seite auch den P4 ziehen. Der Kiefer ist unter Eiter. Der Zahn wird nur noch vom Zahnstein zusammen gehalten. Es kann noch ein bisschen dauern.”
Die beiden Zähne mit ihren vier Wurzeln mussten regelrecht heraus gemeißelt werden. Das tiefe Loch im Kiefer wurde sorgsam zugenäht.
Mit der Auflage 10 Tage Motsi nichts hartes zu fressen zu geben, wurden wir beide entlassen,
Zum Glück hat Motsi die Narkose, OP und Wundheilung super gut überstanden.
Bei der Nachkontrolle sahen Motsi und ich eine sehr zufriedenen Tierärztin.

Die Frage aller Fragen ist jedoch:
Woher kommt dieses Zahnproblem?
Wir haben uns den Kopf gemartert. Zu einem endgültigen Ergebnis sind wir nicht gekommen.
Vermutungen laufen dahin, dass die harten Kauartikel (Ochsenziemer) die Verursacher gewesen sind.
Bestätigen kann es niemand.

Aber: “Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste”
Seit dem werden auch Motsi’s Zähne regelmäßig geputzt und begutachtet und die ganz harten Knabbersachen gibt es nicht mehr.

Hoffen wir, dass es mit der regelmäßigen Pflege der Zähne und Kontrolle beim Tierarzt, keine weiteren Verluste in der “Schnütt” unserer Chows geben wird.

Das Headerfoto ist ein Patient, der von mir fotografiert wurde.
Unter allergrößten Sicherheit für den Hund, sowie der Tierärztin und ihr medizinisches Fachpersonal, durfte ich unter Einhaltung strengster Hygienevorschriften dieses Foto machen. Danke an Toni, dass ich dieses Foto für diesen Beitrag machen durfte.

2 Kommentare

  • Oha, Amy hatte auch eine Zahnreinigung und 1 Zähnchen wurde damals auch gezogen, allerdings war sie damals bereits 8 Jahre alt. Seitdem kontrolliere ich Kodas Zähnchen regelmäßig, bis jetzt alles blitzblank, aber er ist ja auch erst 2
    Alles gute für deine beiden Süßen
    LG
    Andrea mit Koda

  • Heike

    Mein Border Terrier hat mit 2,5 Jahren leider auch schon massiv Zahnstein. Ich habe jetzt die Emmi-Pet 1.0 bestellt, in der Hoffnung dass wir eine Vollnarkose noch verhindern/hinauszögern können. Orozyme haben wir auch schon probiert. Wie kann man einen guten Hundezahnarzt finden?

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