Chow - Fleischlos


 

Fleischlos

Eine wahre Geschichte um einen kranken Hund.

Von Rotraut Ueding

Eigentlich hatte sich Rustys Frauchen schon damit abgefunden, dass der schöne Chowrüde immer wieder krank wurde. Jahrelang zeigte Rusty die unterschiedlichsten Krankheiten. Durchfall war sein ständiger Begleiter, dazu dann schubartige Schmerzen in den Vorderbeinen des Hundes. Im Laufe der Jahre kam dann hinzu, dass er nur mit Vorsicht bewegt werden konnte. Man sprach von Arthrose, sprach von Spondylose, vermutete dies, vermutete das. Dass man für Rusty alles tat, um ihm zu helfen, war nicht nur mühsam sondern auch recht teuer. Man kaufte gegen die Futterallergie Spezialfutter, arbeitete mit verschiedenen Medikamenten, versuchte es selbstverständlich auch mit Homöopathie und mit Akupunktur, letzteres zeigte leider auch nur bedingen Erfolg. Aber so richtig gesund wurde Rusty nicht. Auf Phasen der Besserung folgte meist schnell ein Rückfall. Wöchentliche Besuche beim Tierarzt waren an der Tagesordnung. Rusty war über Jahre ein Sorgenkind.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte Rusty nach einer Zeit der scheinbaren Besserung dann wieder einen schlimmen Rückfall. Das Problem war nur, dass man alles an Medikamenten an ihm versucht hatte, aber so richtig erfolgreich war keines davon gewesen.

Als Rustys Frauchen dann davon hörte, dass es Hunde gibt, die kein Fleisch vertragen, war sie eher skeptisch. Das klang doch irgendwie komisch, denn wissen wir doch alle, dass Hunde Fleischfresser sind. Nachdem man aber schon so viel probiert hatte, kam es nun auf einen weiteren Versuch auch nicht mehr an. Rusty bekam also ab September ein selbst gekochtes Futter. Bestehend aus Gemüse und Vollkornnudeln und - die wichtigste Zutat - 20% Fisch. Ein Mal pro Woche gab es dann zur Eiweißergänzung Magerquark, Hüttenkäse oder Rührei. Der Calziumbedarf wird durch gemahlene Eierschalen abgedeckt.

Vor allem aber: Kein Fleisch, kein Fertigfutter mehr. Zusätzlich erhielt er gegen das Bauchgrummeln und die Magen­ver­stimmungen einen Teelöffel Flohsamen (im Futter eingestreut), aber nur nach Bedarf.

Ich kenne die Halterin von Rusty schon lange als sehr vernünftigen und logisch denkenden Menschen. Als sie mich anrief und mir erzählte, dass ihr Hund schon seit genau dieser Futterumstellung keine Probleme mehr hat, konnte ich es kaum glauben. Keine Darmprobleme mehr, kein Humpeln? Diese simple Umstellung sollte es gewesen sein?

Aber Aussehen und Verhalten von Rusty sprechen für sich. Denn nicht allein sein Krankheitsbild hat sich verflüchtigt. Rusty zeigt eine ganze andere Haltung, ist viel agiler und aufgeschlossener, hat sich auch vom Wesen her verändert.

Wenn Sie also auch einen Hund haben, der das angebotene Fertigfutter nicht verträgt, wenn Sie beim Tierarzt abgeklärt haben, dass die Krankheitssymptome Ihres Hundes keinen medizinischen Befund zeigen, dann versuchen Sie es doch einfach mal. Stellen Sie das Futter um, machen sich die Mühe und versuchen es einmal. Schaden kann es doch auf keinen Fall.